Möbel im Retro-Stil

Der Retro-Stil ist eine nostalgische Erinnerung an die 50er, 60er, 70er Jahre. Beobachtbarer Mensch, unser Geschmack wird am meisten von den Erfahrungen beeinflusst, die wir als Erwachsene gemacht haben. So können wir uns beim Musikhören von 30 bis 40 Jahren zwischen unseren Kindermöbeln zu Hause fühlen, aber die Elemente aller neueren Stile werden in unseren Augen modern und die früheren in unseren Augen klassisch.

In Europa hat die Arbeit skandinavischer Designer seit den 1950er Jahren im Möbelbau an Bedeutung gewonnen. Der Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg verbrauchte erhebliche Energie, so dass eine Nachfrage nach einfach herzustellenden, schlichten Möbeln bestand. Designer haben sich sicherlich an den Linien des Art Deco und den technischen Lösungen des Bauhauses orientiert, um gebrauchte, praktische Möbel zu einem vernünftigen Preis anbieten zu können.

In Ungarn sind die Möbelformen spät und alt, aber sie folgen europäischen Trends. Im Möbelbau prägten die Formenwelt, die in Retro-Zeiten den Westen durchdrang, und der quantitative Ansatz, der die Qualität bei der Fertigungsqualität und der Verwendung von Rohstoffen aus dem Osten in den Hintergrund rückte, die Möbelwelt unserer Wohnungen. Daher begegnen uns eher hochwertige Möbel aus edleren Hölzern 50-60 Jahre alt als 30-40 Jahre alt.

Nordamerika wurde vom Ersten Weltkrieg, der Zeit der Ölkrise, ab den 1950er Jahren viel weniger ertragen. Fast alle menschlichen Schöpfungen strahlten in euphorischer Stimmung materiellen Reichtum aus. Neben Rock and Roll, dem pinken Cadillac, springen viele Amerikaner in Fastfood-Restaurants mit Chrom, roten Kunstledersesseln und aluminiumumrandeten Tischen. Zu dieser Zeit tauchten in den Häusern pastellblaue, pfirsichgrüne, Zimmer- oder Küchenseifenmöbel auf.

Möbel, die in der Retro-Ära erscheinen, sind typischerweise frei von dekorativen Elementen und im Grunde praktisch. Die Verspieltheit geometrischer Formen – wenn nicht bei allen Teilen – lässt sich oft an der Silhouette von Stühlen beobachten. Die Schränke sind rechteckig, das optische Element sind höchstens die auf den Kopf gestellten Beine mit kleinen Spannweiten. Futuristische Elemente tauchen in der Designwelt der Möbel auf. Die Praktikabilität hat Metalle in die Möbelproduktion gebracht, wir können leicht ausreichend solide Rahmen bekommen, also viele Möbel - hauptsächlich Sitzmöbel werden mit Eisenbeinen hergestellt. In den 50er und 60er Jahren wurden fast ausnahmslos die Eisenelemente der Möbel verchromt und Glasoberflächen bevorzugt. Die Eisenelemente wurden typischerweise später durch Pulverbeschichtung (ein elektrostatisches Verfahren, das zu einer hochverschleißfesten Oberfläche führt) behandelt.

Als Rohstoffe für den Möbelbau wurden oft edle Holzwerkstoffe verwendet, Teakholz, Mahagoni, Nussbaum (Buche auf Standardmöbeln). Dem charakteristischeren Design von Eiche und Esche kann man nicht gerecht werden, sodass die Möbeldesigner ihr Augenmerk auf modernes Design richten konnten. Neben furnierten Möbeln entstanden massentaugliche Stücke aus laminierten Spanplatten.

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